Gowirich zum Leben erweckt
Endlich ist es soweit. Seit der Ausschreibung im vergangenen Jahr wurde in Garching immer wieder spekuliert. Wer wird er wohl sein, der Gowirich? Jetzt wurde das Geheimnis gelüftet.
Gleich drei Garchinger werden es sein, die das Festjahr als Gowirich begleiten.
Am Donnerstagabend wurden Josef Euringer, Walter Fölsner und Wiland Geisel der Öffentlichkeit vorgestellt.
So unterschiedlich die drei Herren auch sind, eines haben alle gemeinsam: die Bärte sind nicht zu übersehen. Und dabei erfüllen sie nicht nur das historische Bild des Gowirich sondern liegen voll im Modetrend. Nur nicht mit der Kleidung. Die wird aktuell noch nach Originalvorlagen maßgeschneidert.
Als Namensgeber Garchings, werden die fesch ausgestatteten Gowirichs – ganz wie ihn die Bürger vom Aktionszeichen der 1100-Jahrfeier her kennen – das Festjahr begleiten und 2015 bei den verschiedenen Veranstaltungen in Erscheinung treten.
Die Gowirichs stellen sich vor:
Josef Euringer, ein gebürtiger Oberbayer, lebt seit 1989 in Garching und ist vielen als ehemaliger Stadtrat und Kaminkehrermeister bekannt. Der 54jährige kennt Garching und seine Bewohner durch seine verschiedenen Tätigkeiten sehr gut und hat keine Scheu auf Menschen zuzugehen.
Walter Fölsner, der einzige gebürtige Garchinger unter den dreien, fühlt sich eng mit Garching verbunden. Er ist in mehreren Garchinger Vereinen Mitglied und arbeitet im Forschungsgelände. Walter Fölsner verkörpert das Bayerische mit Leidenschaft. Seine Familie lebt schon sehr lange in Garching. Einer seiner Urgroßväter war sogar Bürgermeister in Garching.
Wiland Geisel, der jüngste der drei Herren, ist in München geboren und lebt seit 1973 in Garching. Sein Vater Dr. Odward Geisel war viele Jahre lang Kreisheimatpfleger und Ortschronist von Garching. Wiland Geisel ist daher mit der Garchinger Geschichte bestens vertraut. Auch sein Hobby hat Geschichte. Wiland Geisel besitzt zwei Oldtimer, mit denen er schon öfters den Garchinger Festzug begleitet hat.
Die Stadt hatte im letzten Jahr einen Aufruf gestartet, über den einen oder mehrere Gowirchdarsteller für die 1100-Jahrfeier gesucht wurden.
Gesucht wurden männliche Darsteller mit folgenden Eigenschaften: groß und selbstbewusst sollten sie sein. Gleichzeitig spontan und neugierig. Viele haben angefragt, auch Münchner, doch Bewerbungen waren es am Ende nicht sehr viele. Denn die Aufgabe verlangt neben Zeit auch das Talent, auf Menschen zugehen zu können, und das Interesse sich mit der Geschichte Garchings auseinanderzusetzen. Der Festausschuss war der Meinung, dass die Herren Euringer, Fölsner und Geisel, den Gowirich aus der damaligen Zeit in der gesuchten Art und Weise verkörpern können.
Zwischen den Herren gibt es keine Konkurrenz. Alle drei freuen sich auf das Festjahr und ihre Aufgaben. Gleich beim ersten Treffen bestand Einigkeit, dass der Gowirich alleine ja nicht Garching gründen konnte. Daher haben sich die drei, vielleicht wie früher, gleich zu einem Gowirichstammtisch verabredet.
Öffentlich wird der Gowirich zum ersten Mal beim offiziellen Festakt am 18. April dabei sein. Danach wird er bei den verschiedensten Veranstaltungen und vor allem auch beim historischen Festzug mitwirken.
Ob die „Frau“ des Gowirich beim Festumzug in Erscheinung treten wird oder lieber unentdeckt bleiben möchte, wird allerdings bis zum 5. Juli spannend bleiben.
Der Name Garching leitet sich ab von Gouvirihhinga, Besitz des Gowirich. Der Gowirich, ein stolzer Bajuware, der sich mit seiner Sippe wahrscheinlich im 6. bis 7. Jahrhundert hier ansiedelte. Den Ort gibt es also schon sehr lange. Der Name Garching wurde allerdings nachweislich erst 915 in einer Urkunde erstmals erwähnt.